16110329HAM00

1611, March 29

Hamburg

Henrich Kracke to Hamburg: although governor Herloff Daa has accused him of having traded illegally in Iceland, Kracke has only been in Iceland to fish, and had sold just a little to Icelanders who had come to him at sea, so he did not interfere in anyone's business on land. Therefore, it is asked that all charges against him are dropped.

Created for and published on the HANSdoc website of the German Maritime Museum, Bremerhaven, by Bart Holterman in the context of the research project Between the North Sea and the Norwegian Sea: interdisciplinary Studies of the Hanse. Licensed CC BY.

Hamburg, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg

111-1 (Senat), Cl. VII Lit. Kc No. 11, vol. 4 (Islandica Saec. XVII)

One bifolio

20,5x33cm

Paper

Paper almost ripped in two at the fold

Modern foliation in pencil, 47-48

High German

Note on the back: Henrich Kracken supplication. Die navigation und kauffmanschafft in Ißlandt betreffend.

Facsimile not (yet) available

Den ernvesten, hochgelarten, hoch- unnd wolweisen herrn burgermeistern unnd rath der stadt Hamburg, meinen insonders großgunstigen lieben herren etc.

Ernveste, hochgelarte, hoch- unnd wollweise herrn, e. e. hochw. sein meine in burgerlichem gehorsamb bereitwillige unnd geflißene dienste, nach bestem vermuegen, jedertzeitt zuvor, insonders großgunstige liebe herrn. Alß e. e. hochw. mir, waß Conradus Cruse in anwaltschafft deß gestrengen, edlen und ernvestenn Herloff Daa etc. der koniglichen maytt. zu Dennemarcken, Norwegen etc. bestaltenn haubtmans uber Ißlandt, denselben schrifftlich berichtet, das nemblich ich wieder meinen jungst, wie ehrgemelter herr haubtman alhie gewesen, gethanen bericht nicht alleine uff fischerey gefaren, sondern mher alß waß ich unnd des schiffsvolck zu unser schiffs notturfft bedurfftig gewesen, mit etlichen underthanen in Eyßlandt, vermuege der anhero geschickten designation verhandelt haben solte etc. ernstlich vorhalten laßenn, unnd darauff meinen bericht erfordertt, so magk e. e. hochw. ich darauf bestendiglich nicht verhalten, daß ich nebenst dem andern schiffsvolcke deß schiffs, so ich daßmall befrachtet gehabtt dieselbige zeit, auf keine kaufffarth, sondern alleine uff fischerey gefarenn, unnd damit unsere narunge getriebenn haben, unnd ob wie woll etliche stucklein gudts, mitt etzlichen underthanenn in Ißlandt vertauschett, so ist dennoch solches uffm lande nicht, sondern in der see, da wir wegen unser fischerey gelegen, unnd die Ißlander zu unnß an borth gefahren, geschehen, unnd uber daß auß berurter e. e. hochw. dießfals zugeschickten designation zuersehen, daß solches gar weinig unnd nichts auff sich hat, zugeschweigen, daß damit der kon. maytt. zu Dennemarcken, Norwegen etc. underthanen unnd kauffleuten weiniger vorgriff geschehen unnd schade zugefuegett werden konnen, angesehen diselbigen guetere, so ich unnd daß schifsvolck daselbst in Ißlandt vertauschet, sich in alles nicht uff einhundert unnd funftzigh marck Luebsch, wan es schon genau gerechnet wirt, erstrecken thun, unnd also demit kein schiff beladen werden konnen.

Unnd weill dan sich die sachen dergestaltt verhalten, ich auch hirinne nichts vorsetzliches gehandeltt, unnd sonsten hinfuro, inmaßen ich mich jungst verpflichtett, ohne der kon. maytt. paßbrieff und sonderbar gnedigste erlaubnus, in Ißlandt zuhandelen mich gentzlich enthaltenn will. Alß lebe ich der underdienstlichen hoffnunge unnd zuversicht, ehrgemelter herr haubtman Harloff Daa etc. werde es hierbey gunstligh bewenden laßen, unnd nicht verursachen, daß ich armer man diesfals, da ich vorberurter maßen nichts, oder je fast weinig genoßen, in fernenn schadenn, unnd ungelegenheitt gesetzt werdenn muege.

Unnd glangt an e. e. hochw. meine underdienstliche bitte, dieselbe wollen diesenn meinen bericht gedachtem herrn haubtman Harloff Daa zuschicken, unnd im dero nebenschreiben fur mich gunstiglich intercediren, daß in ansehunge obberurter dieser sachen warhaften beschaffenheit, und daß je mit den so geringen guetern, so ich und das schiffsvolck in Ißlandt verhandeltt, niemand einige schaden zugefuegett etc. seine gestr. es dabey bewenden laßen, und mir armenn manne dießfals keine ungelegenheitt unnd beschwer verursachen wolle.

Solchs bin umb e. e. hochw. und ehregemelten herrn koniglichen haubtman ich nach eußersten vermuegen zuverdienen schuldigh und wiligh, und thue dieselbe dem gnedigen schutz des allmechtigen hiemit getrewlich befelen. Datum Hamburg, den 29. martii, anno 1611.

E. e. hochw.

dienstwilliger gehorsame burger,

Henrich Kracke etc.

Transcript by Bart Holterman, 2017