Dem ehrwurdigen, hochgelarten und erbarn hernn Joachim Hincken der rechten doctorn, thumbdechandten der kirchen zu Bremen, pröbsten zu Bucken und Osterholtz, unserm grosgunstigen lieben hern, freundt und forderern.
Erwurdiger, hochgelarter unnd erbar, e. erw. seindt unsere bereitwillige dienste, mit besonderm vleis alzeit bevorn, großgunstiger lieber herr unnd freundt, e. erw. konnen wir obliegender unser notturft nach dienstlich zuvermelden nicht umbgehen, als unsere abgefertigte des verschienen 77ten jhars in der fasten zu Kuppenhagen in dem konnigreich Dennemarcken ahnkommen, unnd sich bei kon. maytt. dero sie biß ghen der Friederichsburgk volgen mußen, ahngegeben, das sie zu dero domahls furhabendenn handlung, wegen der Ißlander schiffardt von der kon. maytt. auf e. erw. unns gunstiglich mitgetheilte vorschrift, deren wir uns dienstlich thuen bedancken, ahn kon. maytt. renthmeister hern Christoffern Walckendorf verwiesen worden.
Unnd wie sie vermöge ihrer habenden instruction, deren copei sie dem hern renthmeister uberantwordtet, uf zwo haven in Ißlandt, nemblich die Padersvorde unnd Isevorde, unnd alles was dar zwischen belegen unnd beschloßenn, welche aus bevehlich der kon. maytt. vonn Eggerschen Hans unnd Magnus Jonsen verwaltet unnd regieret werden, zu handelen angefangen, do hat der her renthmeister aus einem sonderlichen gemach ein buchleinn, in welchem die vorde des Ißlandes verzaichnet gewesen, geholet, unnd nach den angedeuteten zwen vorden gesehen unndt endtlich gesagt, das die Ißevorde in derselben verzaichnus stunde, die Padersvorde aber wehre nicht darinnen zubefinden, unnd es wurde mit der Padersvorde ohn zweifell die Altvorde gemeinet sein, worauf die abgesandten geandtwortett, das ihrer keiner inn dem lande gewesen, unnd derowegen die gelegenheit der vorden nicht wusteten, die richteten sich aber nach ihrer instruction, in welcher die Padersvorde austrucklich gesetzt wehre, der her rentmeister aber hat sich ferner erkleret, er woltte ihnen ein schreiben an kon. maytt. mittheilen, wie dann auch geschehen, unnd die abgesandte dasselbe schreiben, so verpitschiert gewesen, ghen der Friedrichsborch gebracht unnd dem hern secretario Arell Withfelden uberantwortett.
Worauf hernach aus bevehlich kon. maytt. eine verschreibung verfertiget, des inhalts, wie beiliegendt wordtlich zubefinden, welche den gesandten von dem hern secretario Eliaß Ißenberg uberandtwordtet worden.
Wie nuhn unsere gesandten die verschreibung durchlesen unnd befunden, das ahn stadt der Padervorde, Altvorde darein gesetzt, do haben sie sich darueber bedencken gemacht, unnd nochmals vermeldet, das in ihrer instruction Padersvorde gesetzt wehre, unnd wolten gantz dienstlich gebeten haben in die verschreibung aus Padersvorde zusetzen, worauff der gedachte her secretarius vermeldet, sie wehren mit solcher verschreibung gantz woll verwahret, unnd do sich jemandts understehen wurde, dieselbe anzufechten oder dargegen zu handelen, der wurde von kon. maytt. ernstlich gestraft werden, in gleichen hette der her renthmeister, der ihnen denn gesandten hernacht zwischen Kuppenhagenn unnd der Friederichsborch begegnet, sich auch vornehmen laßen.
Wie nuhn auf solche konigliche verschreibung unsere beide schiff des vergangenen 77ten jhars, durch göttliche verleihung in Ißlandt ankommen, in meinung die beide haven zu befahren, unnd mit notturft zu besorgenn, do haben die voigte des landes sich allerding nach dem buchstaben der kon. maytt. verschreiben gerichtet unnd unsern beidenn schiffern mehr nicht, als die Isevordt und Altvorde zugebrauchen vergonnen, aber ihnen die Padersvorde allein inzuhaben und zugebrauchen mit nichten gestatten wollenn, sondern es seindt nebens ihnen noch zwei schiffe in der Padervorde gewesen.
Wann wir dann nuhn nach vleissiger erkundigung den wahrhaften bericht bekommen, das die in der kon. verschreibung gesetzte Ißevorde unnd Altvorde in einer syssell gelegen und von altershero solche gantze syssell nicht mehr als mit einem schiffe befahrenn unndt besiegelt worden, unnd auch darneben berichtet werden, das die Barnstrandersyssell, in welcher die Padersvorde gelegen von altershero auch nicht hoher und mehr, als mit einem schiffe besiegelt worden, unndt das solche beide sysseln mit zweien schiffen mehr als genugsamb konnen versorget werden, daher dann erfolgt, das unsere schiffer, wegen der andern schiffe, so ihnen dißmals zu vorfangk alda gelegen unnd sich derselben vorde gebraucht, ihrer gueter, so sie eingeladen unnd ins landt gefuhret, eine zimbliche menge ahn meehl, bier kramgudt, wandt und leinewandt nicht verhandeln konnen, sondern uns zu mercklichem großen schaden unnd nachtheil, etzlichs im landt bei dem voigt Eggerdt Hansen lassen, auch etzlichs wiederumb mit sich aus dem lande fuhren mussen.
So gelangt ahn e. erw. unser gantz dienstlich unnd freundtlich bitt, dieselben wöllen zu ferner beforderung und vorthsetzung solcher unser schiffart ahn die kon. maytt. zu Dennemarcken, unserm gnedigsten hern uns zu dem ende vorschrifft gunstiglich mittheilen, das i. kon. maytt. die ernste versehung thun wölle, damit unsere schiffer hiernach mit ihren beiden schiffen die obgedachte beide syssell in welchem die Isevorde unnd die Padersvorde gelegen, sampt und mitt allen denen umb unnd anliegendenn haven, so in dieselbe beide syssell gehorig unndt aus denn beiden schiffen mit notturft versorget unnd gespeiset werden mussen, allein von menniglichs unbehindert gebrauchen, unnd also das gudt, so sie mit schweren kosten undt mercklicher gefahr hienein pringen, so viel fueglicher verhandlen mögen, in welchem sich e. erw. gunstig, geneigt unnd also, wie bißdahero geschehen, erzaigen wöllen. Solchs uber das es zu gedei unnd aufnahme e. erw. geliebten vatterlandes geraicht, seindt wir jederzeit nach vermogen danckbarlich hinnwiederumb zuverdienen willig und bereidt. Datum Staden am 20ten januarii anno etc. 78.
E. erw.
dienstwillige
semptliche schifsfrunde unnd rheder der schiffardt aus Stade in Ißlandt.
Transcript by Bart Holterman, 2017.