15800215BRE00

1580, February 15

[Bremen]

Bernd Losekanne and Christoffer Meyer to Bremen: in answer to the statement of Matthias Eggers from Hamburg that he and his predecessors have used the harbour Ostforde in Iceland for many years, they claim that he is lying, and that they have the full right to use the harbour, as they have done for about eighty years before.

Created for and published on the HANSdoc website of the German Maritime Museum, Bremerhaven, by Bart Holterman in the context of the research project Between the North Sea and the Norwegian Sea: interdisciplinary Studies of the Hanse. Licensed CC BY.

B

Bremen, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Bremen

2-R.11.ff. (Akten der Islandfahrer)

Three bifolios

20x32cm

Paper

Smudgy on the outside.

Modern foliation in pencil 71-76.

Very clear script, but many corrections in another hand.

Draft

High German

Note on the back: Supplicatio der Islanderfahrer. Datum 15 februarii anno etc. 80.

15800215BRE00SAB0

H

Hamburg, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg

111-1 (Senat), Cl. VII Lit. Kc No. 11, vol. 3 (Islandica 1561-1600)

Three bifolios

20,5x32cm

Paper

First folio largely cut off.

Modern foliation in pencil, 63-67 (except the first (cut off) folio).

Final version

High German

Facsimile not (yet) available

Denn erbarn hochgelartten unnd wollweysenn hern burgermeisteren, unnd rahdt der stadt Bremen, unnseren gepietenden hernn etc.

Erbare, hochgelarte, unnd wollweyse e. erb. w. sein unnsere gehorsame, und pflichtschuldige diennste, bestes fleißeß, unnd vermogents zuvoran bereit, gunstige, gepietende hern. Weß ein erbar, und wollweyser rahdt der stadt Hamburg, auff jungstes e. erb. w. vor unnß, von wegen geklagter beeindrechtigung, unnd vernachtheyligung, so unnß etzliche Hamburger, an unserer havenn, inn Eyßlandt, die Oistforde genandt, damit wir doch von der kon. matt. zu Dennemarck, vor vielen, und langenn jaren, gnedigst versehen gewesen, wie dan auch noch unlanger jare, auffs neuwe damit begnadiget wordenn, ungefehr innerhalb zweyen oder dreyen jaren zuzufugenn, sich unterstanden, unnd furgenohmen habenn etc. an ihre erb. w. gelangteß schreibenn,1 sich hinwiederumb inn andtwordt auff derselbenn burgers Matthiaßenn Eggers, unnd seiner schiffsfreunde, unnd rehdere ungleich angebrachten bericht,2 erkleret, unnd vernehmen laßen, daß haben wir, nachdem eß von e. erb. w. unß vorthan zugestellet wordenn,3 inhalts durchlesendt vorstandenn etc.

Unnd mogen darauff e. erb. w. zu fernerem bericht dienstlich nicht bergenn, das unnß nicht wenig befrembdet, daß Matthiaß Eggers, einem erbarn rahdt zu Hamburg, seiner geburender obrigkeit, also unerfindtlich an, und furgeben durffenn, alse solten seine furfaren, insonderheit Hanß Hartigeß, unnsere have inn Ißlanndt die Oestfordes sußell, alsolang, alse menschenn gedencken konten, besiegelt haben. Da eß doch in warheit an deme, daß derselbige Hanß Hartich unnß niemals neger, alse in der Wapenforde, da er seine handtierung getrieben, welche have dan einen vast rumen ort, von der unseren licht, kommen ist, ohne allein waß nhunn ungefehr vor idtlicken jaren ein mall geschehen, da sich bemelter Hanß Hartich unterstanden, inn eine unnß etwas negere have, so Torniß genandt, zulauffen, unde dar einen kauffman mit weinich guedes uffgesetzet, unnde also fort mit seynem schiffe van dar gelauffenn, unde den koffman aldar bleiben laßen, also auch, daß wir hernacher dieselbige, umb geburliche fracht, inn unser schiffe genohmenn, und anhero gehn Bremen gefuret haben, nach welcher zeit auch gedachter Hannß Hartich niemals wiederumb dohin kommen, unnd wirdt gedachter Matthiaß Eggers inn ewigkeit nicht erweysenn, noch darthuen konnen, daß bemelter Hanß Hartich jemals in unsere Oistforde gesiegelt, und kommen sey etc.

Dagegen aber ist wahr, unnd unbeneintlich, daß wir, unnd unnsere furfahrenn, die gedachte have, unnd Oistforde sußell genandt, nhunmehr an die achtzig jar besiegelt, und unsere handtierung, unnd kauffmanschafft alda geruwichlich exercieret, unnd getrieben habenn etc.

Unnd ob woll auch nicht ohne, daß ungefehr im jar 68en Hannß Tinßdall, schiffer, unnde bemelte Matthiaß Eggers, unnd Roleff Hummelßenn kauffleute, sich furgenohmen, unnß in gedachter unser have, unnd sußell, insper, unnd hinderung zuthunde, und mit ihrem schiffe darin gelauffenn, so seinn wir doch dagegen, alse wir unß deßen, gegen die kun. matt. beklaget, von ihrer matt. nochmalen mit berurter havinge, unnd sußell, gnedigst begnadiget, und unnß dieselbige hinfunder ungehindert zubesiegelen, verschrieben, und verbrieffet worden, also, daß darauff bemelter Hanß Tinßdall sich nachmals solcher haven endthalten etc.

Also ist auch Rulleff Hummelßen, unnde Mattheiaß Eggers, so anno 68 mit Hannß Tinßdall gesiegelt gewesen (alse sie anno 70 mit Bernde Salfelde wedder in unnse having gekommen, unde wir unnß do deßen gegen die konnigliche bevehlich habere, mit zeigung unserer siegell, und brieffe, damit unnß die kun. matt. uff solche have, unnd sußell gnedigst versehenn, und begnadiget, beschweret, unnd beklaget) domals alsobaldt der handell, unnd kauffmanschafft doselbst verbottenn, unnd unnß von dannen zuentweichenn aufferlegt wordenn, also auch daß sie unnß der zeit instendig gebetten, ihnenn daß jenige, so sie den leuten anno 68 verkaufft, unnd hingethan, wiederumb abzukauffen, welchs auch also von unnß geschehen, und noch mit ihrenn eigenen registeren, und schrifftenn, deren copey mit A hiebey gelegt,4 zuerweysen ist, also daß sie damals uber funff tage nicht da ligen blieben, wie sie dan auch hernacher niemalß wiederumb dohin kommen etc.

Unnd ist also ein lauter ungrundt, waß die Hamburger inn ihrer supplication vast unerfindtlich gesetzet, und berichtet, also soltenn sie, unnd ihre vorfahren, uber menschen gedenckenn, unnsere have die Oistfordes sußell besiegelt habenn, da sie je solchs nicht erweysen, auch anders mit warheit nicht sagenn konnen, dan daß sie sonstlang inn der Wapenfort, welchs weit von solcher unser have ist, ihren handell, unnd kauffmanschafft getrieben etc.

Waß auch letzlich die von denn Hamburgern berumpte kunigliche siegell, unnd brieffe, die sie noch neuwlicher zeit auch vast innerhalb zweyen jaren, von ihrer kun. matt. erlangt habenn soltenn, betreffen thuet, ob wir woll dieselbige noch zur zeit nicht gesehen, auch nicht wißenn, wohin, oder wie weit sich dieselbige extendieren, so achten wir eß doch davor, das dieselbige, so auch ohne daß sie (wie wir vermercken) nhur auff ein generall concession, und vergunstigung gerichtet sein mögen, einn solches nicht werden meldenn, noch mit sich bringen, daß unnß die have, damit wir, und unnsere vorfahren, von ihrer matt. vorhin, unnd in specie gnedigst versehenn, unnd begnadiget, dieselbige auch solange, unnd viele jahr hero besiegelt, und gebrauchet habenn, dadurch benohmen, unnd abgestricket, oder auch die Hamburger damit unnß an unserer nahrung, und handtierung zuhinderen, unnd zubeeindrechtigen befuget sein soltenn. Zweiffelen auch nicht, da solche der Hamburger berumpte kunigliche sigell, unnd brieffe zuvorschein gebracht, es wurde sich alsedan wollfinden, ob die Hamburgers ihre berumpte kunigliche begnadigung, auff gleichen, oder ungeleichen bericht zuwege gebracht, unnd erhalten, alse auch, wie weit, und fern sie inn unß zudringen, und unß unserer nahrung zuhinderen, und zubeeindrechtigenn befuget, unnd berechtiget etc.

Unnd bitten demnach nochmalen hiemit hochstes fleißes dienstlich, e. erb. w. (inn gunstiger erwegung daß dannoch (wie vorgemeldt) wir, und unsere vorfarenn, mit angeregter have, und Oistfordes suißell, von hochgedachter kun. matt. zu Dennemarcken in specie gnedigst providieret, unnd begnadiget,5 dieselbige auch nhunmehr an die achtzig jarlang besiegelt habenn, dagegen aber die Hamburger nicht erweysen konnen, daß sie einiger gestalt darin berechtiget, oder auch jemals darin gelegenn, oder die besegelt hetten, ahne was sie sich deßen nhunmehr ungefer vor zwey jaren, deßen wir unnß hievor, unnd auch jetzo noch beklaget, de facto, und unbefugter weise unterstanden) unnß so gunstig erscheinen, und dießen unseren warhafftigen gegenbericht, wiederumb an einen erb. unnd wollweysen rahdt der stadt Hamburg gelangen laßen, und bey ihren erb. w. die gunstige befurderung thuen wöllen, daß ihre burgere, mit geburenden ernnste dohin ermanet werden möchten, sich berurter unserer have inn Ißlandt zu ndthalten, unnd unß an unserem handell, unnd nahrung keine verhinderung, abbruch, noch eindrang zu thuende. Dann da solchs nicht geschehen, und die Hamburger nach wie vor, sich unterstehen wurdenn, unnd etwa gentzlich meinen, und sich einbilden wolten, als ob sie gute fuge, und macht hetten, ihres gefallens, unnd muttwillens, zu unß inn solche unsere have zulauffenn, und unnß unsere nahrung abzustricken, wurden wyr unumbgenglich verursachet, unnd gedrungenn werden, auch unsere notturfft dagegen zubedencken. Nochmals dienstlich bittende, e. erb. w. doran gunstiglich sein wollen, damit wir deßfals von gedachten Hamburgern, zur ungebur nicht beschweret werden mögenn etc.

Daß versehen zu e. erb. w. wir unß diennstlich, und sein es umb dieselbige bestes fleißes, und vermogens, inn schuldigem gehorsamb jeder zeit zuverdienen gantz bereit und willig. Datum den 15ten februarii anno etc. 80.

E. erb. w.

Gehorsame burgere

Berendt Losekan,
Christoffer Meyger,
unnd andere ihre mit rehdere und schiffsfreunde etc.

Transcript of H by Bart Holterman, 2017.