15830927BRE00

1583, September 27

Bremen

Johan Koster and Evert Hoveman to prince-archbishop Henry III of Bremen: complain that merchants from Bremen were driven from Kummerwage by Oldenburg merchants after the shipwreck of Johan Munsterman and by Hamburg merchants from other harbours. Last year the Bremen skipper Dirick Vasmer, who was on his way to Neswage, suffered damage to his ship and had to return to Bremen, and therefore it is feared that other merchants will use this opportunity to take over this harbour as well. Therefore, the bishop is asked to mediate at the Danish court to secure Neswage for Bremen.

Created for and published on the HANSdoc website of the German Maritime Museum, Bremerhaven, by Bart Holterman in the context of the research project Between the North Sea and the Norwegian Sea: interdisciplinary Studies of the Hanse. Licensed CC BY.

B1

Bremen, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Bremen

2-R.11.ff. (Akten der Islandfahrer)

Two bifolios

20,5x29cm

Paper

Smudgy, ink has slightly burned into the paper, outer bifolio ripped in two.

Modern foliation in pencil 150-153.

Quickly written, many corrections.

Draft

High German

Note on the first folio: Johan Köster, Everde Hoveman, vor sich und mit von wegen der samptlichen schiffsfreunde, begeren supplication an den rahde umb uberschrifft an den bisschoff von wegen ihrer havinge in Ißlandt die Neschwage, vor westen dem Jekell in der Hilgenfeldes schwete in Ißlandt belegen, genandt etc. schiffer Dirick Vaßmer, 16 jar besegeldt etc. Besorgen sich das ihnen von den Oldenburgischen und Hamburgischen entrang geschehen möge, bitten das ihnen dieselbige zulaßen etc. eine verschreibung.
1. Oherback
2. Grundewyck
3. Den Holm, welche nach die Bremer Holm
4. Stappen
5. Kummerwage
6. Oistförde, daran ihnen von den Hamborgern indrang geschehen, ungeachtet ihrer segell und brieffe etc.
7. Bodenstede
8. Neschwage.

15830927BRE00SAB0

B2

Bremen, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Bremen

2-R.11.ff. (Akten der Islandfahrer)

Two bifolios

20,5x33,5cm

Paper

Smudgy on the back, outer bifolio partly ripped, ink has slightly burned into the paper.

Modern foliation in pencil 154-157.

Clear script, but many corrections.

Draft

High German

Note on the back: Supplicatio der Ißlanderfahrer Johan Costerß, Evert Höveman, van wegen der havinge Neßwage etc. Den 27. septembris anno etc. 83.

15830927BRE00SAB1

A final version of this letter is not known, but according to 15831024DRI00, it must have been dated on October 6.

Dem hochwurdigsten, durchleuchtigen, hochgebornen fursten, und herren, hern Heinrichen, postuliertem ertzbischoven zu Bremen, administratorn der stiffte Oßnabrug, und Paderborn etc., hertzogen zu Sachsen, Engern, und Westphalen etc., unserm gnedigsten herrenn etc.

Hochwurdigster, durchleuchtiger, hochgeborner furst, e. f. g. sein unnsere unterthenigste, gantzwilligste diennste, bestes vormugens zuvoran bereitt, gnedigster herr, e. f. g. sollenn, unnd konnen wir hirunterbenanten burgere zu Bremen, erheischender unnserer notturfft, und gelegenheitt nach, unterthenigst nicht bergenn, welcher gestaldt wir, unnd andere der statt Bremen burgere, unnd schiffere, vor 30, 40, 50 unnd mehr jaren, alse sich menschenn gedenckenn erstrecken mag, in Ißlandt gesiegelt, unnd mit den inwohneren solchs landes unnsere gewerbe, unnd handell getriebenn, in dem wir ihnen meel, beer, unnd allerhandt andere wahre, deren sie zu unterhaltung ihres lebens bedurfftich, zugefuret, unnd dagegen fisch, tran, unnd dergleichen wahre von ihnen wiederumb endtfangen unnd herausser gebracht, damit wir unsere arme weib, unnd kindere, mit ehren ernehren, unnd undterhaltenn möchtenn. Unnd obwoll zu solcher behuiff die Bremer schiffere und burgere an die achte unterschiedliche havinge, darin sie in ihrer ankunfft mit ihrenn schiffen gelauffen, unnd ihre wahre mit den inwohneren (wie vorgemelt) verhandelt, ohne der andern hansestette schiffere oder sonst jemandes hinderung, oder beeidrechtigung[!], gehabt habenn. Das jedoch in kurtzenn jarenn ihnen, unnd dieser statt Bremenn daran nicht geringer eindrang beschehen, in deme der mehrer theill solcher havingen vonn den Hamburgeren unter dem pretext erlangter besonderer konniglicher concession und begnadigung, die sie jedoch endtweder nicht gehatt, oder je sonsten bey der kon. matt. zu Dennemarcken etc. durch ihrenn ungleichenn bericht, sub et obrepticie haben occupieret und eingenommen, und darauß die Bremischen gentzlich verdrungen und außgestoßen, alles der meinung dadurch uns Bremischenn, unsere nahrung unnd handell gentzlich abzustrickenn, unnd dagegen alle gewerbe, unnd handelung in Ißlandt alleine an sich zubringenn. Solchs auch nicht allein die Hamburger sich bißdaher unternommen, sonderenn auch noch dazu neuwlicher zeitt, alse ungefehr in sechß, oder siebenn jaren, einer unserer mittburger, schiffer Johann Munsterman genandt (welcher und seine vorfahren uber die hundert und mehr jare eine havinge die Kummerwage geheißen, besiegelt gehatt) in der herreise auß Ißlandt mit schiff unnd gudt in der sehe (leider) gebliebenn, unnd sowoll der schiffer, alse auch die kauff, unnd boßleute, so in solchem schiffe mit gewesenn, viell armer betrubter wittibenn, unnd weisen, nach sich verlassenn, etzliche burgere von Oldenburg (die doch niemals zuvorenn, in Ißlandt gesiegelt, noch gehandelt) bey der kon. maitt. in Dennemarck auf ihr ungleichs anbringenn, alse solte niemandt mehr vonn denn Bremischen, die sonstlang die gedachte havinge gebrauchet, im leben und verhandenn sein, soviell erpractizieret, und zuwege gebracht, das sie auff solche der Bremischenn havinge eine besondere verschreibung bekommen,1 unnd damit, dero - wie vorgemeldt - in der herreise gebliebenenn Bremischen schiffers, unnd kauffleute arme wittibenn, unnd weysenn, auß berurter havinge gentzlich verdrungen und abgehalten, also, das zubesorgenn, das dieselbige havinge, zuvor an die hundert jar bey der statt Bremen gewesenn, in ewigkeit nicht wiederumb darbey kommen werde, und sein also jetziger zeit vonn denn achte havingenn, die zuvor die Bremischen gehatt, mehr nicht, dann nur drey, alse mit nahmen Bodenstede, Neschwage, und Oistforde, die von ihnen noch besiegelt werdenn, welche drey sie auch nicht aller dinge friedtlich haben und behalten können sondern geschieht ihnen an der einen, die Oistforde genandt, vonn den Hamburgerenn ein mercklicher eintrang.2

Nhun gebenn e. f. g. wir auch hienebenn ferner unterthenigst zuerkennenn, wie das von den jetzbemelten dreyen havingen in Ißlandt wir, unnd unnsere vorfahrenn die eine, die Neßwage genant, so vor westen dem Jekell in der Hilgenfeldes schwete gelegenn, an die sechßzehen jarlang besiegelt, unnd doselbst unnsern handell unnd gewerbe getriebenn habenn, unnd aber in den negst vergangenen vorjare unnsen schiffer, Dirick Vaßmer, in der hinreyse nach Ißlandt, unter weges am schiffe dermaßen schaden bekommen, das er mit schiff unnd guth wiederumb anhero zu rucke lauffenn mussen, und also, solche havinge diesenn sommer von uns nicht hatt besucht werdenn konnen, unnd ob nun woll an unnsere statt, ein ander Bremischer schiffer in solche unnsere havinge diesenn sommer uber, damit je die inwohnere doselbst mit notturfft versehenn, unnd unsers vorigenn gewerbes nicht in mangell stehen möchte, sich gelegt, unnd doselbst seine wahre verhandeldt, so stehenn wir jedoch von wegenn vorangezeigten exempels, mit schiffer Johann Munsterman, in der vorsorge, das etwa abermals andern, es seyen den Oldenburger, oder Hamburger, die (wie vorgemeldt) dieser gutenn statt albereits viele havinge, durch ihrenn ungleichenn bericht, abgestricket, sich ann die kon. matt. zu Dennemarckenn erfugenn, unnd bey derselbenn per sub, et obreptionem soviell erpracticieren und zuwege bringen, daß sie auch uber solche unsere havinge eine besondere verschreibung erlangen, unndt also auffs kunfftig jar, wann durch gottes verleyhung unnser schiffer, mit behaltenem schiffe, unnd gutt daselbst ankommen wurde, ihnen davon gentz abhaltenn, oder je zum wenigstenn darin hinderlich sein möchte.

Dieweill dann, gnedigster furst, unnd herr, ein solcher unverhoffentlicher fall nicht allein unns armen burgerenn, die wir uns, unnd unnsere arme weib unnd kindere, mit solcher Ißlanderfarth nhun etzliche viell jarhero seurlich ernahret, unnd erhaltenn, zu eusserstem armutt unnd verderbe, sonderenn auch dieser guten statt Bremen, alse deren dannoch nun in kurtzenn jarenn die nahrung hin unnd widder vast endtzogenn wordenn, zu mercklichem abbruch, und nachteill gereichenn wurde. Unnd wir unns die unterthenigste hoffnunge, unnd zuversicht machenn, es werden e. f. g. alse unnser von gott verordente landtsfurstliche obrigkeitt sich gnedigst und vetterlich angelegenn sein laßen, damit dannoch diese gute statt, so viel muglich, bey ihrer burgerlicher handtierung, unnd wolstande erhaltenn, unnd durch obgedachte, unnd dergleichenn beeindrechtigung die dennoch dieser statt nicht ein gerings abtragenn, ja die lenge nicht gantz unnd alle nahrungloß gemacht werdenn möchte. Wir auch nicht zweiffelenn, eß werdenn e. f. g. durch unnd mit derselbenn gnedigsten intercessionschriffte bey hogstgedachter kon. matt. zu Dennemarck in diesem fall viell fruchts schaffenn, unnd die vonn unns besorgte beeindrechtigung an unnserer havinge woll abwendenn konnen.

Alß gelanget an e. f. g. hiemit unnsere unterthenigste bitt, dieselbige gnedigst geruhenn, derselbenn gnedigste intercessionschrifft an hogstgedachte kon. matt. zu Dennemarcken etc. unns zu dem ende in gnadenn mittzutheilenn, damit wir nicht allein bey obgemelter nun uber die sechßzehen jarlang besiegelter havinge in Ißlandt, die Neßwage genandt, gelaßenn, sonderen auch zu mehrer versicherunge mit einer königlicher verschreibung daruber gnedigst versehenn, unnd also nicht alleine wir, sondern auch diese gute statt bey hergebrachter handtierung unnd nahrung erhalten werdenn möge.

Dessenn unnd mehrer gnadenn getrostenn zu e. f. g. wir unnß unterthenigst, unnd sein es umb dieselbige (die wir hiemit in denn gnadenreichenn schutz, unnd schirmb des almechtigenn, in allem furstlichem wolstande, glucklicher unnd friedtfertiger regierung, unnd frischer frolicher leibs gesundtheit lang zufristen, unnd zuerhaltenn gantztreuwlich bevehlen) nach alle unserm armen vermugenn, zu tage unnd nachte, in unterthenigkeit zuverdienen schuldich, unnd willig. Datum Bremenn, den 27. septembris anno etc. 83.

E. f. g.

unterthenigste, und dienstwilligste,

Johann Koster unnd
Eberhardt Höveman,
vor sich unnd mit in nahmen und von wegen ihrer aller schiffsfreunde unnd mitrheder in Ißlanndt etc.

Transcript of B2 by Bart Holterman, 2017.