Die Ißlender reder und schiffman, Harmen Kloppenburg contra den schiffer Dirich Walleman.
Harmen Kloppenburg als cleger zeigt an die anwesende wisen sich guttermaßen zuentsinnen, wie das er von beclagten gefrachtet hette ein schiff, mit ihme in Ißland zufahren, also, er im schiff alles von steve zu stür unden und oben haben und gebrauchen soltte zu der reder beste, ausgenohmen des volckes foring, dafur ehr ihme 30 weitte fischen, auch hernacher 2 weite dar zu, zur fracht verschrieben, alles laut des aufgerichten vertrages, dem zukegen hette er sich gelusten laßen, wie sie hinein gekommen, und eine hutte oder gezelt, neben ihme nicht allein aufgeschlagen, sondern aldar seine ware als brantwein, keßel und anders, das keinem schiffer geburett, feile gehabtt, und derßelbe vertauschett zu seinem großen nachteil und schaden, und ihme also vorm netze gefischett, welchs er dem vogtte, aldar Carsten Baken clagen mußen, der es ihme abzubrechenn befohlen, so hette der schiffer auch seinem bruder als 4 pferd weit, von u. gh. hafen zugeschickt, und noch wol alhir bei 6 weit mitgebrach, neben 2 halbe tonnen trans, welchs alles ihme verbeigangen, seine wahre dardurch beliegen geblieben, auch von wegen des fischen so er ufs schiff gebracht, unsers gst. hern, und andern mitredern fisch stehen bleiben mußen, daher er verursacht solchs zuclagen, und von sich zusagen, darmitt er endschuldigt und auß allem verdacht bleiben muchte.
Beclagter Walleman, sagt das er nach leut des vertrags genug gethan, wil solchs auch mit dem sehe recht beweisen, das dem schiffer die keyute ab zeit vorbehalten wirt, und dahero ein schiffer kauffen mag was er kan, und da er etwas mehr gekaufft, konne ihme nicht geweret werden, den er were noch uber das erbuttig gewesen, clegern eine hutte ufs schiff machen zulaßen, irem clegers bir oder victualien zu sich in die kejutte zunehmen, und von dem sturman, oder c(leger) soltte auch stets bei ihme einer darin ligen, welchs seines erachten genug, habe auch dem cleger nichts zuwidern ins schiff gebracht, sondern recht darbei gethan, und habe 2 pferde weite, seinem bruder gesandt und mehr nicht das ist ergestendig, sonsten habe er sich uber clegern wegen ausgegoßener iniurien zubeclagen, ubergibt sonst seine uthfluch und ein rede, als ers meinett in schrifften uber. Sagt ferner das ihr boßman Johan Schleper im Neßwagen seinen bruder ligen gehabt, dem habe er auch genug fische zugesandt, darvon wolle cleger nicht sagen etc.
Cleger sagt er habe die kejute auch mit eingedinget, beclagter aber sagt nein sei nicht geschehen, was ehr ihme verheuret, dem habe er vol(en) gethan etc.
Hirauf sein die boßknechte, timmerman artz, gefragt ob sie wißen, das beclagter mehr eingenohmen als ihme geburet, item sein bruder fisch geschicket, ob sie wißen das ihme die kejute frei gelaßen.
Johan Munderlo sagt habe wol gehort vom sturman, das die kejute cleger haben soltte, das er seine victualien drin legen, und er neben cleger schlaffen soltten, sei beim vertrage nicht gewesen, sonst sei gebreuchlich, das der schiffer die kejute vor sich behelt, wiße nicht das beclagter fisch weck gefurdt ohn allein habe gesehen, das er 2 pferdt weit seinem bruder gesandt, habe sonsten auf das kaufmans gut achtung geben, das er daher nicht wiße, obs mehr geschehen sei oder nicht etc.
Solchs sagt Heinrich Hilgenmahler auch, wie im gleichen Otto Giseken, ohn allein wie viel er seinem bruder gesandt habe er nicht gesehen, den er da mal nicht dar geweßen. Gefragt, obs den gebreuchlich sei das ein schiffer ein hutte aufschlagen muge, Hilligenmahler sagt, ob das dan gebreuchlich da dem boßman 12 wete zugesagt, und ihme 24 nach sein bruder zuschicken, vergonnet werden sol.
Cleger sagt er wiße nichts davon, das Schleper etwas verschicket, den er ihne zum offtermahl gewarnet.
Otto Giseken gefragt, was er in seiner schreibtaffelen habe, sagt, Carsten Bake habe gesprochen, das er zeugnus davon geben woltte, das der schiffer unrecht gethan, wen er von u. g. hern darumb angelangt wurde.
Cleger clagen auch uf 90 sticke fisches, so nas und vordorben von oben heran, derwegen sei der schiffer denselben zubezahlen schuldig.
Beclagter sagt nein dartzu, vermuge seherechts, konne men es ihme nicht aufdringen.
Rendmeister hat b(eclagtem) allein vorgehalten, das er in zuvil gethan in dem er eine hute aufgeschlagen und den unsern vorn korffen fischet, item sein fisch zuschrifbracht und der reder ihr stehen lassen, und was dem mehr ist etc. so wollte men ihme 2 wege vorschlahn, ob er denn eins annehmen wolle, erstlich so ers tzur rechte komen laße wolle, so sol es an ein seherecht nach Lubeke, Hamburg verschickt werden, oder aber, ob er sie war gutlich umb das geldt alhir laßen wil, wie sie ihme in Eislandt zustehet so wollen sie ihme die pfennige legen, darmit sie in gutte von ander komen mochten, unangesehen men es ihme zuthunt nicht schuldig.
Schiffer oder b(eclagter) sagt die 2 tonnen darmit sei er mit c(legere) eins worden, und darmit er auch nicht zukurtz komme, wil er die 6 weck fressch verfrachten, wo nicht so bit er zeitt sich weiter umb raths zuerkunden.
Rent(meister) dieweil ihme sowol das recht, als den billigen werdt vor die war zuerlegen, und weder eus oder kaus annehmen wollen, so wil men hirmit danen zum zirlichst protestirt haben, das men ihme alle geburliche mittel angebotten, sondern von b(eclagtem) ausgeschlagen worden, bat solchs in notam zunehmen etc.
Drost,
Hauftman,
Rendmeister.
Datum 19. Augusti anno etc. 98.
Transcript of O2 by Bart Holterman, 2018.