Denn ernvestenn hochgelartenn, erbarnn, hoch unnd wollweisenn herrn, burgermeisternn und radte der stadt Hamburgk, unsernn großgunstigen gebietenden lieben herrn etc.
Ernveste, hochgelarte, erbare hoch und wollweise großgunstige gepietende liebe herrn, negest erbietung unserer unterthenigen gehorsamen unnd gantzwilligenn dienste, werden sich zweiffelsohne e. erw. und hochwy. großgunstiglich zuentsinnen wissen, welcher gestaldt wir anno etc. 99 schipffern Johann Kloeting nach Ißlandt uff die haven Ruteforde, befrachtet, unnd solch schiff daselbst leider gebliebenn unnd zu schaden gekommen, dadurch denn unsere gudt alda beliegen geblieben, worauff wir dann anno etc. 1600 wiederumb haben befrachtet einen schippern vom Gripeswolde Claus Wittemutze genandt, welcher uns die noch vorhandene geborgene gueder auß Ißlandt holen unnd anhero uff Hamburgk bringen solte, weil derselbiger aber auch leider in Ißlandt zu schadenn gekommen, ist also unsere gudt biß inn das abgewichene 1602 jhar alda geblieben, unnd wegenn der langen zeitt zum mehrerntheile verdorben, sonderlich aber ist das fleisch ghar verfaulet, das es auch der fracht nicht werdt gewesen, dieweil aber da vittallie unnd andere des schiffes notturfft vonn Hans Hering, deme solch schiff anbelangende, bei andern schiffen, umb das gute schiff vonn dannen zu holen und zu besseren ist hingeschickt worden, und das volck aber solche vittallie ann bier unnd brodt, und sonsten ihre notturfft wegen des vielfaltigen eises nicht haben bekommen konnen, und dennoch gleichwoll das schiff ist gebessert worden, sie aber mit großer nodt alda gelegenn, und wegen biehr und brodts mangell, haben mußen wasser trinckenn, und unnattuerliche speiße essenn, woruber denn auch der voigt des ordts landes ann sie gelangt, und mitt 4 tunnen mehls auch sonst mitt etzlichen waddeck vorstreckt, kegenn welchem sie sich wiederumb haben verobligiren unnd verschrieben mussen, das Hans Hering in negstfolgendenn jhare solchs wiederumb dubbelt solte erstadtenn unnd betzahlenn, der voigt aber hatt sich daranne nicht erstetigen oder begnuegen lassen wollen, besondernn uber das denn schiffern unnd steurman ann landt gefurdert, unnd sich vernehmen lassen, sie soltenn nicht vonn dar siegelen, besondern anlobenn, das schiff zubrengen zu Bargen inn Norwegen, offte zu Kopenhagen, oder sonsten uff konig. maytt. stroemenn, welchs sie zu thuen nodthalber haben anloben mußen, da sie aber inn die sehe gekamenn, lauffenn sie mitt verliefung gottliches weder unnd windes uff die Elbe alhie fur Hamburg weile sie doch keine vittalie sich hinfuro zu unterhalten mehr hetten, jedoch haben sie sich ohne erleubnuße eines erbarn hochweisen radts sich binnen bohmes nicht begeben willen deswegenn wir semptlichenn redere fur e. erb. hochw. getreten, unnd gebeten, das doch einn erbar hochweiser radt unß großgunstiglich erlauben muchte, das schiff und gudt binnen zu lauffen laßenn, welchs uns abgeschlagenn unnd darauff zur andtwortt bekommen, das sie ihrem inn Ißlandt gethanen gelubden und zusagen soltenn gnug thuenn, darauff sie das schiff inn die Stoer gelauffenn, unnd ist Hans Hering sampt seinenn consorten an den edlen unnd ernvesten herrn amptman Benedicto von Anefeldt gereiset, unnd sich daselbst kegen seiner ernveste zum hoehesten beklagt, das ihnen inn Ißlandt inn deme wehre ungleich geschehenn, das den schipffer unnd steurman sich verschreiben mussenn, das schiff unnd gudt uff kon. matt. stroemen zu brengenn, da wir doch denn zollen unnd was sonsten kon. maytt. gebuerett bezahlt habenn, also das unsers verhoffens keiner daruber zu klagende, dessen wir dan auch guten schein unnd beweiß haben, auch unsere guetere bißhinn ins vierte jhar im lande gelegenn, worauff der herr amptman Benedix von Arnefeldt uns den bericht gegebenn, wann Hans Hering dafur wolte gehaltenn sein, was kon. maytt., auff das schiff und gudt zusprechen haben wurde, alß dan muchte Hans Hering es hinnehmen, unnd es biß auff fernere ansprache inn Hamburgk furen lassen, worauff Hans Hering die faust vonn sich gegeben, und dafur gehalten zu sein, sich vorobligirt, auch sich verredet unnd versprochen, zuverpfenden sein hauß unnd hoff so ehr binnen der Krempfe hatt, auch sonsten, wes er im lande außstehende hatt imgleichen auch alle unnd jede seine binnen Hamborch habende guetere, beweglich unnd unbeweglich, dieweil nun hochweise großgunstige liebe herrnn Hans Hering sampt seinenn consorten, inn dem gantz verflossenem halben jhare, niemaels sein beklagt wordenn, unnd dennoch schiff unnd gudt, unß zu grossem trefflichen schaden und nachteil, hie gelegenn, da wir doch albereits ohne das inn denn vier jharen schaden gnug, erlittenn, also, das der 100 m außgelegt nicht mehr als 25 m wiederumb bekommenn hatt, alß ist demnach an e. ernv. und erb. hochw. unsere unterthenige und gantz demuetige bitte, dieselben wollen doch großgunstiglich geruhen, und uns gestaten unnd erleuben, unsere schiff und gudt zuverzollen, damit wir nicht inn fernern kosten unnd schaden mugen gefuret werden, besondernn gleich andern unsern mittburgern, nebenst denen wir gemeiner stadt burden mit tradenn mußen, unsere narung und handel treibenn unnd forttsetzen muegen, das thuen wir uns zu e. ernv. und erb. hochwi. in ungezweiffelter zuversicht gentzlich getroesten, und wir sein es alß gehorsame burgere sampt und sonderes umb dieselbenn in unterthenigkeit jeder zeitt zuverdienen sowoll willig alß pflichtig, e. e. hochw. hiemitt in die gnedige protection des allerhoesten getrewlich empfehlende, nebenst erwartung zuverlessiger großgunstiger andtwertt. Datum den 8 april anno etc. 603.
E. ernv. und erb. hochw. unterthenige gehorsame burgere,
Hans Elers
Hans Hering
Gerdt Behrman
Johann vam Campe
Albert Sivers, und
Jurgen van Winsem.
Transcript by Bart Holterman, 2017