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1612, December 15

Bremen

Bremen merchants with Shetland to Bremen: complain about new tolls and customs imposed upon the merchants in Shetland, and ask for mediation with the English king to cancel these.

Created for and published on the HANSdoc website of the German Maritime Museum, Bremerhaven, by Bart Holterman in the context of the research project Between the North Sea and the Norwegian Sea: interdisciplinary Studies of the Hanse. Licensed CC BY.

Bremen, Staatsarchiv Bremen

2-R.11.kk. (Akten der Hitlandfahrer)

Two bifolios

21x32cm

Paper

Modern foliation in pencil, 45-48

High German

Note on the back: Hittlandtfahrer pieten intercession an kon. matt. zu Engellandt umb abschaffung der newen ufflagen etc. and Explicit 11en februarii anno etc. 1613.

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Entholt-Beutin, Bremen und Nordeuropa, pp. 60-61 (partly)

Dhie ehrnvesten hochgelärten ehrbarn hoch- und wollweisen hern burgermeistern und rath der statt Bremen, unsern großgunstigen gebietenden lieben hern.

Hitlander fahrer und diesen handel betr(effend), juncto proclamate anno 1619.

Ehrnveste hochgelärte erbare hoch- und wollweise, denselben sein unsere pflichtschuldige gehorsame dienste, alles vormugens, zuvor, großgunstige gebietende liebe hern.

Welcher gestalt unsere vorfhare, auch noch theils wir, eine zimbliche raume zeitt von jharen, in Hittlandt, umb vorttsätzung der nharung gesiegelt, und dobey den kauffhandel doselbst im lande, jegen enttrichtung jhärlichs sechß englotten und einen reichsthaler gehabt und getrieben, und aber uber diese geldere, die außgab folgents noch zue einer halben last guets, alß vier tonnen biehr, und zween tonnen mhels, dannoch zween schweines schincken, einen vorß schipff, den andern vor jegliche unsere doselbst im lande habende und erbawte hutte oder böede, und funffzehen ellen oder 30 sticken kleines leinwantts, wie dan noch einem vorguldetem gereiffeltem langem und mitt eingelegter laden gefertigtem rhor oder buschsen sich gesteigertt habe, solchs wollen e. ern. hochg. erb. hoch- und wollw. gst., unumbgencklicher unser noturfft noch underdienstlich sich hiemitt lassen berichten.

Ob wir nhun woll uns eines andern nicht getrostett, eß solten erstgedachter newe beschwerungen, wo nicht gentzlich wederumb abgeschafft und in abganck kommen sein, idoch bey denen eß zum wenigsten gelassen, und uber dieselben ein mehres und nicht angemuehel, weniger ufferlegt oder abgefordertt werden sollen.

So hatt man dannoch daruber, jungst noch den castun (ist vor jeglich hunderthaler in das lant, funff thaler, wie auch wederumb auß dem lande gleichsamb vons hundertt, funff thaler) von uns geheischtt, haben auch wir denselben enttrichten, und noch dem schreiber, an welchs wir wegen deß castun zettels vorweisen, von jeglich hundertt thaler, auch vier thaler. geben und zuwenden mussen.

Wan nhun zwar woll solchen castun andere frembde nationes mussen enttrichten, gleichwoll darjegen der obgedachten außgab, darmitt wir von jharen zu jharen, je mehr und mehr belegt worden, gantzlich und deger entfreiett sein, und aber von uns beydes, der castun nemblich, und obgemelte außgaben, gefordert wollen werden, und dahero enttlich unser vorderb unaußbleiblich erfolgen, und wir solcher schiffart und handlung, die gleichwoll je zu mercklichem vorrath der lander deselbst, mitt gereicht, gentzlich unß eussern und begheben mussen.

Deme allem nach, ist und gelangt and e. ern. hochg. erb. hoch- und wollw. gst. hiemitt unsere gantz underdienstliche hochfleissige bitte, dieselben an kon. maytt. in Engelantt und dohin großgunstiglich vorschreiben wollen, das ihre kon. maytt. allergnedigst geruhen in obgedachten ländern eß dohin allergnedigst richten zulassen, das wir solcher newen ufflagen, und sonderlich deß castuns gentzlich enttfreitt, und do vorige außgaben je nicht wederumb solten geminnertt, wir dannoch uber dieselben nicht beschweret werden, und also die lendere, an noturfftigem vorrath, so viell an uns, mitt jhärlichem hinschiffen ferner vorschen, und unsere nharung hingegen, ohn schaden doselbst treiben und suchen konnen und mugen.

Solchs thuen zue e. ern. hochg. erb. hoch- und wollw. gst., wir uns gantzgetrost und in underdienstlicher hoffnungh vorsehen, und seins umb dieselben uber schuldigen unsern gehorsams zuvordienen, willig und geflissen, gottlicher allmacht e. e. hochg. erb. hoch- und wollw. gst. Hiemitt getrewlich empfhelend. Datum Bremen den 15en decembris anno 1612.

E. e. hochg. erb. hoch- und wollw. gst.

Underthänige gehorsame

Sämptliche Hittländen fharer.

Transcript by Bart Holterman, 2019