Dokumentation
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HANSdoc ist eine Datenbank mit Schriftquellen mit einem Bezug zum norddeutschen (hansischen) Handel mit dem nordatlantischen Inseln Island, Shetland und den Färöern im 15. und 16. Jahrhundert. Das Ziel ist es einen vollständigen Überblick aller Dokumente bezüglich dieses Handels zu verschaffen, wenn möglich mit Transkriptionen und/oder digitalen Faksimilen. Zudem ist sie ausgestattet mit einer Suchfunktion, die im Text genannte Personen, Orten, Handelswaren und Schiffe erschließt.
Über das Projekt
HANSdoc ist Teil des interdisziplinären Forschungsprojektes Zwischen Nordsee und Nordmeer: interdisziplinäre Studien zur Hanse im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, finanziert von der Leibniz-Gemeinschaft 2015-2018. Das Projekt erforscht den spätmittelalterlichen deutsch-nordatlantischen Handel aus einer interdisziplinären Perspektive. Weitere Informationen sind der offiziellen Webseite und dem Weblog des Projektes Fish and Ships zu entnehmen.
Im Projekt untersucht ein Team mit Hintergründen aus den Disziplinen Archäologie, Geschichtswissenschaft und Archäozoologie die vielen Seiten dieses Handels. Die vier Kernmitglieder des Projektes (siehe Fish and Ships: meet the team) bearbeiten je eines der Teilprojekte, die zusammen genommen die vielschichtige Aspekte der Verbindungen der deutschen Kaufleuten mit dem Nordatlantik zeigen und Ergebnisse liefern, die nicht von einer Disziplin einzeln geliefert werden können. Die Hauptforschungsfragen sind: Wie wurde der Nordatlantikhandel organisiert und reguliert? Wie waren die Kaufleute und Seefahrer untereinander vernetzt? Welche Schiffstypen kamen zum Einsatz und wie entwickelten sie sich? Welchen Einfluss hatten die langlebigen und engen Handelsverbindungen auf sowohl die insularen als auch norddeutschen Gesellschaften?
Die Erstellung einer Datenbank mit Schriftquellen war Teil des historischen Teilprojektes, mit dem Ziel Forschern eine umfangreiche, historische Datensammlung zu verschaffen und damit interdisziplinäre Forschungsarbeit zu fördern. Zudem beabsichtigt die Datenbank die Veröffentlichung einer zusammenhängenden Quellensammlung, die sonst nur verbreitet in Archiven in unterschiedlichen Staaten oder in unterschiedlichen Editionen zugänglich ist.
Historischer Hintergrund
Im Laufe des 15. Jahrhunderts knüpften Kaufleute aus Norddeutschland direkte Handelskontakte mit den nordatlantischen Inseln Shetland, den Färöern und Island. Damit wurden sie die wichtigsten Handelspartner für die Inselbewohner während der folgenden 200 Jahre. Das Haupthandelsinteresse der Deutschen war der Stockfisch, nach dem in den urbanen Zentren im spätmittelalterlichen Europa eine große Nachfrage bestand. Außerdem war Stockfisch eine lang haltbare Protein Quelle. Sonstige nordatlantische Handelswaren waren Schwefel (unter anderem für die Herstellung von Schießpulver), Tran, Wadmal (ein grober Wollstoff) und Falken (für die adlige Falkenjagd). Auf der insularen Seite bestand zudem ein großes Interesse an kontinentalen Produkten wie Bauholz, Metallwaren, Getreide, Bier, hochwertigen Stoffen und Kleidung.
Der Handel mit den norwegischen Schatzländern, zu denen die nordatlantischen Inseln gehörten, war ein kontroverses Thema in der Hanse, und wurde mehrmals auf den Hansetagen untersagt. Der Grund hierfür war die Position von Bergen (Norwegen) als Stapelhafen für den Handel mit den norwegischen Gebieten, wo hansischen Kaufleute eine dominante Stelle hatten, vor allem Kaufleute aus Lübeck. Trotzdem fingen hansischen Kaufleute, namentlich aus Bremen und Hamburg, ab dem frühen 15. Jahrhundert an direkt mit dem Nordatlantik zu handeln. Durch diese Handelsverbindingen und den Austausch von Gütern und Ideen beeinflussten die Kaufleute die Wirtschaft und Kultur der Inseln.
Im 16. Jahrhundert war der Direkthandel zwischen Norddeutschland und dem Nordatlantik fest etabliert und viele Schiffe und Kaufleute segelten jedes Jahr in den Norden. Trotz internationaler Konkurrenz, hauptsächlich von englischen Kaufleuten und Fischern, dominierten die Deutschen den Handel mit Island bis 1601, als der dänische König den internationalen Handel mit Island allen Kaufleuten mit Ausnahme von seinen Untertanen aus Kopenhagen, Malmö und Helsingør verbot. In Shetland, wo die Bremer Kaufleute dominierten, verschwand der deutsche Handel erst im frühen 18. Jahrhundert.
Was finden Sie in HANSdoc?
Die Datenbank enthält zeitgenössische Dokumente mit einem Bezug zum Handel zwischen Norddeutschland und Island, den Färöern und Shetland vom Zeitpunkt der ersten direkten Handelsbeziehungen (1420er Jahre) bis zum Ende dieser Handelsbeziehungen (frühes 17. Jahrhundert für Island und die Färöer, frühes 18. Jahrhundert für Shetland). Sie enthält zudem späteren Dokumente, die den früheren Handel erwähnen (z.B. Versuche den früheren Situation wiederherzustellen). Obwohl ein vollständiger Überblick beansprucht wurde, wurden nur die folgenden Archive systematisch durchsucht:
- Bremen, Staatsarchiv Bremen (website)
- Copenhagen, Rigsarkivet (website)
- Hamburg, Staatsarchiv der freien und Hansestadt Hamburg (website)
- Oldenburg, Niedersächsisches Landesarchiv (website)
- Oldenburg, Stadtarchiv (website)
Außerdem wurden einige Dokumente aus weiteren Archiven aufgenommen, z.B. den Stadtarchiven von Lübeck, Rostock, Gdańsk (Danzig), Braunschweig, den nationalen Archiven des Vereinigten Königreiches, Schottland, der Färöer und Shetland.
Anhand dieser Archive und Sammlungen glauben wir den größten Teil des vorhandenen Materials für die Forschung zum hansischen Nordatlantikhandel erschlossen zu haben. Selbstverständlich ist es möglich, sogar sehr wahrscheinlich, dass einige Dokumente übersehen wurden. Nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf, wenn Sie Anregungen oder Ergänzungen haben.
Was finden Sie NICHT in HANSdoc?
- Dokumente über den Handel mit nordatlantischen Regionen außerhalb Island, der Färöer und Shetland (z.B. Nord-Norwegen, Spitzbergen und Grönland)
- Dokumente über nicht-deutschen (d.h., englischen und holländischen) Handel mit dem Nordatlantik, wenn deutsche Kaufleute darin nicht erwähnt werden
- Dokumente in denen sowohl Deutschland als auch Island erwähnt werden, aber kein Handelsbezug (z.B. der hansisch-englische Krieg) vorhanden ist
- Dokumente über deutsche Kaufleute ohne Bezug zum Nordatlantik
- Nicht-zeitgenössische historische Beschreibungen des Themas
Sprache
Die Datenbank wurde in englischer Sprache erfasst. Wegen des internationalen Charakters des Themas und dem internationalen wissenschaftlichen Interesse am Thema fanden wir es wichtig das Material auch einem nicht-deutschen Publikum zur Verfügung zu stellen. Jedoch ist die Bedienung der Webseite auch in deutscher Sprache verfügbar.
HANSdoc bietet keine Übersetzungen der aufgenommenen Dokumente. Die Transkriptionen werden deswegen in ihrer Originalsprache gezeigt, d.h. meistens Hoch- und Niederdeutsch, aber auch unter anderem in Schottisch, Dänisch, Isländisch und Latein. Im Fall dass eine moderne Übersetzung an anderer Stelle verfügbar ist, wird dies entsprechend kennbar gemacht.
Über die Datenbank
Suchfunktionen
Der Kern der Datenbank besteht aus den aufgenommenen Dokumenten, die auf Jahr und Archiv durchsuchbar sind. Zudem kann mittels ihrer eindeutigen ID Nummer (siehe unten) direkt auf ein bestimmtes Dokument zugegriffen werden. Die Ergebnisse sind nach Datum des Dokumentes sortiert. Weitere Informationen über das Dokument, die Transkription sowie Faksimilen können, wenn verfügbar, aufgerufen werden, indem Sie auf die ID Nummer in der Liste mit Ergebnissen klicken.
Außerdem sind die Dokumente über vier weiteren Suchkategorien erreichbar:
- Personen: Historische Akteure die in den Dokumenten genannt werden
- Orte: Geografische Namen (Niederlassungen, Regionen, Wasserkörper usw.) die in den Dokumenten genannt werden
- Handelswaren: Jede Art von gehandelten Gütern die in den Dokumenten genannt werden
- Schiffe: Namen von bestimmten Schiffen und Schiffstypen die in den Dokumenten erwähnt werden
Für Orte und Personen gilt, dass das Suchfeld Vorschläge für aufgenommenen Namen und ihre unterschiedlichen Schreibweisen in den Quellen gibt, sobald Sie anfangen einen Suchbegriff einzugeben. Zudem ist es für Orte auch möglich nach ihren modernen deutschen oder englischen Namen zu suchen. Das System bietet einem zudem in einem nächsten Schritt die Möglichkeit die Suche nach einer spezifischen Schreibweise fortzusetzen (indem Sie auf einem Namen in der linken Spalte klicken), oder alle Dokumente mit Bezug zu einer bestimmten Person oder einem Ort, ohne Berücksichtigung der genauen Schreibweise, angezeigt zu bekommen (indem Sie auf einem Begriff in der rechten Spalte klicken).
Für die Suche nach Handelswaren und Schiffen funktioniert das Suchformular anders: für Handelswaren selektieren Sie eine Kategorie, und bekommen alle aufgenommenen Begriffe aufgelistet in der selektierten Kategorie. Für Schiffe können Sie wegen der geringe Menge an Erwähnungen direkt einen Begriff selektieren.
Begriffe aus diesen vier Suchkategorien werden auch in den Transkriptionen in unterschiedlichen Farben angedeutet (grün: Personen; blau: Orte; orange: Handelswaren; lila: Schiffe). Indem Sie auf eines dieser Begriffe klicken, sucht das System für Sie nach anderen Dokumenten in denen der gleiche Begriff erwähnt wird. Direkte Links zu anderen Dokumenten werden in rot gezeigt.
Der ID Code
Jedes Dokument ist mit einem einzigartigen ID-Code gekennzeichnet, der aus dem Datum und Ort des Dokumentes besteht:
yyyymmddPPP## (Beispiel: 15600210KOB01)
- Das Jahr als vierstellige Zahl
- Der Monat als zweistellige Zahl
- Der Tag als zweistellige Zahl
- Ein Code aus drei Buchstaben, die den Ort darstellt wo das Dokument geschrieben wurde. Hierfür wurden die ersten drei Buchstaben des modernen Ortsnamen genommen, in Großbuchstaben und im lateinischen Grundalphabets ohne diakritischen Zeichen oder Ligaturen, z.B. Kopenhagen (København): KOB
- Zwei Ziffern, für den Unterschied zwischen unterschiedlichen Dokumenten die am gleichen Ort und Tag entstanden sind
In dem Fall dass Ort und Datum unbekannt sind, oder nur rekonstruiert werden können, werden diese Elemente so genau wie möglich gewählt. So wird z.B. ein Dokument das um 1500 in Bremen geschrieben wurde folgenden ID-Code haben: 15000000BRE00.
Faksimiles
Digitale Faksimiles sind für viele der Dokumente verfügbar. Von allen Dokumenten aus den Staatsarchiven Bremen und Kopenhagen sowie dem Stadtarchiv Oldenburg wurden Faksimiles aufgenommen. In einigen Fällen sind mehrere physische Versionen eines Dokumentes verfügbar. Die Faksimiles können im 'sources'-Teil der Dokumentbeschreibung heruntergeladen werden.
Digitale Faksimiles wurden von den Autoren der Datenbank verfasst und sind als PDF-Datei verfügbar. Sie sind mit einem ID-Code versehen, der mit der zugehörigen Dokumentbeschreibung identisch ist. Zusätzlich sind drei Buchstaben für das Archiv und eine fortlaufende einstellige Zahl hinzugefügt wurden. Diese Dateien können frei heruntergeladen werden und lizenzfrei benutzt werden (Creative Commons Licensing).
Die Dokumente
Datum, Ort und Regest
Der oberen Teil der Dokumentbeschreibung besteht aus den folgenden Teilen:
- ID-Code (siehe oben)
- Datum (Date): Gezeigt als Jahr, Monat, Tag. Falls ein Datum ganz oder teilweise im Dokument fehlt, aber rekonstruiert wurden konnte, wird dies gezeigt in [eckigen Klammern].
- Ort (Place): Der Ort wo das Dokument geschrieben wurde. Die Ortsnamen werden immer in ihren modernen englischen oder lokalen Schreibweisen gezeigt, außer Danzig (Gdańsk) und Reval (Tallinn), die sowohl mit ihren historischen deutschen als modernen lokalen Namen angedeutet werden. Falls der Ort rekonstruiert wurde, wird dies mit [eckigen Klammern] angedeutet.
- Regest (Summary): Kurzfassung des Inhaltes des Dokumentes. Hier gelten die gleichen Regeln für Ortsnamen, ausgenommen Handelsplätzen im Nordatlantik, die nicht immer sicher identifiziert werden können. Für diese Orte wird eine standartisierte Version des historischen Namens benutzt. Rekonstruktionen werden in [eckigen Klammern] gezeigt.
Quellen (Sources)
Dieser Teil beschreibt die physischen Quellen, in denen der Text überliefert wurde, mit Informationen über die Kondition des Objektes. Hier werden, falls verfügbar, auch Links zu den Faksimilen aufgenommen. Bitte beachten Sie dass für Dokumente die aus edierten Quellensammlungen übernommen wurden (sieh unten), der heutige Aufenthaltsort nicht systematisch recherchiert wurde, und dass die Archivinformationen deswegen möglicherweise nicht der heutigen Situation entsprechen wegen archivalischer Reorganisationen, Kriegswirren oder sonstiger Katastrophen.
Editionen (Editions)
Verweisungen nach anderen Editionen desselben Dokumentes. Aus praktischen Gründen wurden Verweisungen nach umfassenden Quelleneditionen verkürzt dargestellt. Diese verweisen nach den folgenden Publikationen:
- Baasch, Islandfahrt der Deutschen: Ernst Baasch, Die Islandfahrt der Deutschen, namentlich der Hamburger, vom 15. bis 17. Jahrhundert. Forschungen zur Hamburgischen Handelsgeschichte I (Hamburg, 1889).
- Diplomatarium Islandicum: Jón Sigurðsson et al. (hrsg.), Diplomatarium Islandicum. Íslenzkt fornbréfasafn, sem hefir inni að halda bréf og gjörninga, dóma og máldaga, og aðrar skrár er snerta Ísland eða Íslenzka menn, 16 Bd. (Kopenhagen/Reykjavik, 1857—1972), Digitalisat bei archive.org und baekur.is
- Diplomatarium Norvegicum: Chr. C. A. Lange et al. (hrsg.), Diplomatarium Norvegicum, 21 Bd. (Christiania [Oslo], 1848—2011), Bd. 1- 21 sind durchsuchbar online.
- Entholt and Beutin, Bremen und Nordeuropa: Hermann Entholt und Ludwig Beutin, Quellen und Forschungen zur Bremischen Handelsgeschichte, Bd. I: Bremen und Nordeuropa (Weimar 1937).
- Evensen, Savn til føroyinga sögu: A.C. Evensen, Savn til føroyinga sögu í 16. öld (Tórshavn, 1908).
- Jónsson, Skrá um skjöl: Guðbrandur Jónsson, Skrá um skjöl, er snerta Ísland, íslenzk málefni eða íslenzka menn, og geymd eru í nokkrum erlendum söfnum (typoscript in Landbókasafn Íslands, 1931), Digitalisat bei baekur.is
- Hanserecesse: Karl Koppmann, Goswin von der Ropp und Dietrich Schäfer (hrsg.), Hanserecesse, 24 Bd. (Leipzig, 1870—1913), Digitalisat auf der Seite des Hansischen Geschichtsvereins.
- Hansisches Urkundenbuch: Konstantin Höhlbaum et al. (hrsg.), Hansisches Urkundenbuch, 11 Bd. (Halle, Leipzig, Weimar, 1876—1916), Digitalisat auf der Seite des Hansischen Geschichtsvereins
- Shetland Documents 1195—1579: John H. Ballantyne und Brian Smith (hrsg.), Shetland Documents, 1195—1579 (Lerwick, 1999).
- Shetland Documents 1580—1611: John H. Ballantyne und Brians Smith (hrsg.), Shetland Documents, 1580—1611 (Lerwick, 1994).
- Shetland Documents 1612—1637: John H. Ballantyne (hrsg.), Shetland Documents, 1612—1637 (Lerwick, 2016).
Sieh hier für eine Übersicht der Dokumente die auch in Diplomatarium Islandicum, Diplomatarium Norvegicum, Hanserecesse, Hansisches Urkundenbuch und A.C.Evensen, Savn til føroyinga sögu aufgenommen sind.
Transkriptionen (Transcripts)
Der letzte Teil der Dokumentbeschreibung enthält eine Transkription des Dokumentes, falls verfügbar. In manchen Fällen ist mehr als eine Transkription aufgenommen, z.B. wenn mehrere zeitgenössische Übersetzungen des Textes existieren, oder wenn unterschiedliche Versionen des Textes bedeutende Textunterschiede zeigen.
Viele Transkriptionen wurden aus älteren Editionen kopiert, wie dem Diplomatarium Islandicum oder den Hanserezessen (siehe oben). Diese Transkriptionen wurden bei ganz offensichtlichen Fehlern korrigiert, aber sonst unverändert übernommen.
Für neue Transkriptionen, die für die Datenbank angefertigt wurden, wurden folgende Richtlinien angewendet, die größtenteils mit Dieter Heckmanns "Leitfaden zur Edition deutschsprachiger Quellen (13.—16. Jahrhundert," Jahrbuch Preußenland 3 (2013), pp. 7—13 [online] übereinstimmen.
Die Texte wurden so nah wie möglich am Original dargestellt, mit folgenden Ausnahmen zu Beförderung der Lesbarkeit:
Allgemein
- Groß-/Kleinbuchstaben: Die Groß- und Kleinschreibung des Originals wurde ignoriert. Großbuchstaben werden nur für Eigennamen und am Satzanfang benutzt.
- Satzzeichen: So nah wie möglich am Original.
- Ziffern: arabische Zahlen als arabisch, römische als römisch. Römische Zahlen werden großgeschrieben, hochgestellte Zahlen kleingeschrieben, z.B. xvclx → XVcLX. Halbzahlen die als j geschrieben wurden, werden durch den arabischen ½ ersetzt, z.B. viij → VII½.
- Währungen, Maße und Gewichte: Symbole für Mark (Lübisch), Schilling und Pfennig wurden durch einfache Kleinbuchstaben ohne Punkt dargestellt: m, s, und d. Andere Währungen sind normalerweise ausgeschrieben. Das gleiche gilt für Maße und Gewichte, sofern nicht anders angegeben.
- Abkürzungen: Meistens aufgelöst ohne Kennzeichnung. Im Fall einer unbekannten Bedeutung, wird die Auflösung zwischen (runden Klammern) dargestellt. Ausnahmefälle bilden einige Standardformulierungen wie 'etc.", "i. e. w."/"i. erb. w.", "kun. mtt.", die auch als Abkürzung transkribiert wurden. Beachten Sie, dass in einigen Fällen der Originaltext auch Abschnitte zwischen runden Klammern enthält, die auch in der Transkription aufgenommen wurden. In den meisten Fällen ist ein Unterschied mit einer aufgelösten Abkürzung offensichtlich, wenn nicht wird dies entsprechend gekennzeichnet.
- Fehlender Text wird in [eckigen Klammern] wiedergegeben, womöglich mit der fehlenden Textstelle. Nicht-rekonstruierbarer Text wird durch Punkte ersetzt: [...]. Unlesbare einzelne Buchstaben werden als [?] wiedergegeben, unsichere Lesarten werden durch ein Fragezeichen ohne Klammern gefolgt.
- Korrektionen: Aus praktischen Gründen wird der Text nur in der endgültigen Fassung wiedergegeben, ohne Korrektionen. In Ausnahmefällen werden Korrektionen aufgenommen, die den Textinhalt grundlegend veränderten, oder wichtige Einsichten für die Konzipierung des Textes bieten.
Sonderzeichen
- y/ÿ/ij: normalisiert als y.
- u/v: normalisiert nach modernem Gebrauch.
- i/j: normalisiert nach modernem Gebrauch.
- ó in dänischen Texten: ø
- ss/sz/ß in deutschen Texten: als Ligatur ß transkribiert, es sei denn es werden deutlich zwei unterschiedlichen Buchstaben geschrieben. Sonstige Ligaturen werden als Einzelbuchstaben transkribiert.
- Doppelter á in isländischen Texten: normalisiert als á.
Kodierung: XML / HTML
Eine der Herausforderungen für die Veröffentlichung historischer Daten im Internet ist die Frage der Nachhaltigkeit. Die schnellen technischen Fortschritte und die Entwicklung neuer Methoden und Standarten machen eine ständige Optimierung von Datenbanksystemen notwendig um den öffentlichen Zugänglichkeit zu gewährleisten. Dies hängt auch ab von einer kontinuierlichen Finanzierung der Systeme, die oft schon problematisch nach einer Dauer von einigen Jahren wird, und für Zeitspannen von Jahrzenten oder -hunderten unwahrscheinlich ist. Aus diesen Gründen ist es abzusehen, dass HANSdoc in der nahen Zukunft nicht mehr zugänglich sein wird. Deswegen wurden die Inhalte der Datenbank (die Dokumentbeschreibungen, Transkripte und Faksimilen) so konzipiert, dass sie auch nach Ende der HANSdoc-Datenbank weiterbenutzt werden können.
Um die zukünftige Nutzung digitaler Texte zu gewährleisten, wird der Text vorzugsweise in XML kodiert. XML ist eine Kodiersprache in der die Inhalte zwischen sogenannten Tags wiedergegeben werden, die in
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<title>Dies ist der Titel</title>
<p>Dies ist ein Absatz (p vom englischen "paragraph").</p>
<p>Zweiter Absatz</p>
</document>
Der große Vorteil von XML-Kodierung ist dass der Text sowohl für Maschinen als Menschen verständlich ist. Das heißt dass, auch wenn XML-Dateien in der Zukunft nicht mehr von Maschinen erkannt werden, die Informationen noch immer von Menschen benutzt werden können. Aus diesem Grund wird XML bevorzugt für die nachhaltige Aufbewahrung digitaler Texte, und wurden Standarte für die digitale Beschreibung von Schriftquellen entwickelt, so wie die Text Encoding Initiative (TEI).
Jedoch werden Webseiten normalerweise in HTML kodiert, ein ähnliches Format wie XML, das optimiert wurde für die Interpretation durch Webbrowser. Deswegen bietet HTML weniger Freiheit um die unterschiedlichen Strukturen von Textdokumenten darzustellen. Aus praktischen Gründen wurde entschieden, die Dokumente in HANSdoc nicht in TEI-strukturierter XML sondern in HTML zu speichern. Jedoch wurde die HTML-Struktur für jedes Dokument gleich aufgebaut, und so einfach wie möglich gehalten. Zudem wurden den HTML-Tags IDs oder Classes hinzugefügt, die mit Tags gemäß den TEI-Richtlinien übereinstimmen. Auf dieser Weise können die HTML-Dateien noch immer von zukünftigen Forschern relativ leicht interpretiert werden oder zu einer TEI-strukturierten XML-Datei konvertiert werden. Beispiel:
HTML
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</div>Kommt überein mit TEI XML
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Zitierhinweise
Hansdoc Database, hrsg. Bart Holterman und John Nicholls (Deutsches Schifffahrtsmuseum, 2017) URL: https://hansdoc.dsm.museum (Besucht am dd mmm yyy).
Bitte erwähnen Sie beim Zitieren einzelner Dokumente die entsprechenden ID-Codes, wie oben beschrieben.
HANSdoc wurde erstellt von:
- Bart Holterman (Deutsches Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven): Auswahl, Beschreibung und Transkription der Dokumente, Entwurf, Programmierung
- John Nicholls (Trinity College, Dublin): Programmierung, Design
Wissenschaftlicher Beirat:
- Das Team des Projektes Zwischen Nordsee und Nordmeer: Natascha Mehler, Mike Belasus, Hans Christian Küchelman.
- Brian Smith, Shetland Archives
Sehr vielen Dank an Hans Martin Horst (Universität Hamburg) für Dateneingabe, Inga Lange (Universität Bremen) für die Transkription und Vorbereitung von Dokumenten für Aufnahme in der Datenbank, und Philip Lavender (Universität Gotenburg) und Alessia Bauer (Ludwig-Maximilians-Universität München) für Hilfe mit der Transkription isländischer Quellen.