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1580, January 23

Bremen

Bremen to Hamburg: complaint against Simon Schmidt and Matthias Eggers, who have interfered for three years in the business of Bernd Losekanne and Christoffer Meyer in the harbour Ostforde in Iceland, although both men have used that harbour for a long time.

Created for and published on the HANSdoc website of the German Maritime Museum, Bremerhaven, by Bart Holterman in the context of the research project Between the North Sea and the Norwegian Sea: interdisciplinary Studies of the Hanse. Licensed CC BY.

Bremen, Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Bremen

2-R.11.ff. (Akten der Islandfahrer)

One bifolio

21x31,5cm

Paper

Modern foliation in pencil 65-66.

Many corrections, but well readable.

Draft

High German

Note on the back: Senatus an den rahdt zu Hamburg pro Bernndt Losekannen unnd Christoffer Meiger etc. Datirt den 23 januarii anno etc. 80.

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Unsern freuntlichen gruß zuvor, erbare und wolweise hern, insundt gunstige und gute freunde. Wes wir verruckter zeitt an e. e. w. schrifftlich gelangen,1 auch noch unlange mit denselbigen, durch unsere abgesandten, so wir des ordts bei e. e. w. gehabt von wegen der hafen in Ißlandt die Ostforde genant, darinne unsern burgern Bernde Losekannen und Christoffer Meiger, alß die damit von der kon. matt. zu Dennemarck etc., unserm gnedigsten hern, vor etzlichen jaren, vor andern in specie gnedigst vorsehen und begnadet,2 von e. e. w. burgern Simon Schmidt und Matthias Eggers nhu mher drei jar nach einander unvorsehnliche vorhinderung und einsperrung geschehen etc. und dadurch ein mercklicher grosser schade und abbruch an ihrer narung ist zugefuget worden etc., das solchem ein gepurlicher wandel mochte geschaffet werden etc. mundtlich reden und handlen lassen, e. e. w. sich auch darauff freuntlich resolviret und erpoten, dessen allen wissen sich dieselbige, ohne ferrer erinderung, freundtlich zuberichten.

Ob wir uns nun wol vorsehen, es wurden e. e. w. hiezwischen, derselbigen obbenente burger hirmit zu reden gestellet, und was sie sich darauff vornemen lassen, uns dasselbige beschehenenn erpieten nach haben zuerkennen geben, so kunnen wir doch wol erachten, das solcher von wegen vieler andern und hohern denselbigen etliggender sache, biß daher kortlick ist, derenthalben dan auch e. e. w. bei uns wol entschuldigt sein.

Wan es aber an dem, das sich nhu mher die zeitt der schiffartt wiederumb her zu nahett, und daher die unsen fast instendiges fleisses bei uns angehalten, das wir e. e. w. derentwegen noch ein mal schrifftlich ersuchen, und was derselbigen burger diß falß hinfuro sich entlich zuvorhalten gemeinet sein mochten, uns bei e. e. w. erholen wolten, ire gelegenheit hirunter auch weiter zu bedencken, uns darnach zu richten haben, und wir ihnen dan solchs fuglich nicht wissen zuversagen oder abzuschlahen: so lange demnach an e. e. w. nochmalß unsere freuntliche bitte, dieselbige wollen, in gunstiger erwagung aller umbstendlichen gelegenheitt, und in sunderheitt, das die unsern mit dieser hafen und der gantzen suesseln, dieselbigen mit ihren schiffen und wharen jerlichs zu besuchen, und darinne iren handel und kauffmanschafft zu treiben, wie obvormeldt, nicht alleine von der jetzregierenden kon. matt. gnedigst vorsehen und begnadet, alß, das sie solcher hafen, ohne menniglichs vorhinderung und eintragk, bei vormeidung ihrer kon. matt. schweren ungnade, frey gebrauchen und geniessen mugen, in massen solchs ihrer matt. ihnen hiruber gnedigst mitgetheilte schrifftliche concession, ferner meldet und außfuret: sondern, das sie auch dieselbigen hafen vorhin, auß gleicher konniglicher begnadung, nhu mher in die achtzigk jhar, vor sich jhe und alleege, ohne anderer stedte und nation einsper, alleine besiegelt und gebrauchet haben etc. obvormelte ihre burger, so sich zu den unsen diß felß drengen, und ihnen dadurch ihre des ordts habende schwere narung abstricken (wie sie ihnen dan das nest abgelauffene jhar wol in die tausent thaler wert schaden sollen zugefugt haben) nochmalß dahin weisen und berichten, das sie sich desselbigen hinfuro nicht alleine vor sich selbst und ihre person, gentzlich uns aller dinge enthalten, sondern auch niemandt anders, unter irem nhamen, oder mit furwendung einiges pretextes gegen solche der unsem habende konnigliche begnadung, darauff außmachen uns abfertigen wollen etc.

Dan wo solchs nicht geschehen, sondern sie dessen allen ungeachtet, nicht destoweiniger ihrem unbefugtem furnhemen hiruber ferrer nachzuhangen, sich wurden gelusten lassen, alß haben e. e. w. vernunfftliglich zuerachten, das wir entlich, auff weiter bittlichs suchen und anhalten der unsern, nicht wurden untgangk haben kunnen, uns dessen (das wir doch, weiß gott, ungerne wolten, auch nicht hoffen wollen, das es e. e. w. darzu werden komen lassen) bei der hogstgedachter kon. matt. zu beclagen, und dessen einen gepurlichen wandel zu suchen etc.

Welchs wir also e. e. w. guter wolmeinung, erheischeter gelegenheit nach, wollen unverhalten sein lassen, und seint denselbigen angenendte nachburliche dienste und alle freuntschafft zuerzeigen jeder zeitt bereittwillig, e. e. w. undderbeschriebene zuvorlessige andtwordt, darmith wir und mit den unsern zu achten, bei zeigen dieses, freuntlich begerende und erwartende. Datum unter unser stadt secrete, den 23 januarii anno etc. 80.

B. und radt der stadt Bremen.

An den radt zu Hamburgk etc.

Transcript by Bart Holterman, 2017